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Dienstag, 17. Juni 2008
Fußball, der moderne Krieg
saks, 20:12h
Fußball ist moderner, aber zivilister Krieg. Allein die sprachliche Metaphorik in der Berichterstattung lässt aufhorchen, dass Fußball mehr ist, als ein simples Kicken eines runden Balles über 90 Minuten hinweg. Vom „Basislager“ aus fahren die auserkorenen Helden des jeweiligen Landes zur Wettkampfstätte eines Stadions oder einer Arena. Sie betreten durch die Katakomben das Spielfeld, in denen bei den Römern die zum Tode Verdammten und die wilden Tiere gehalten wurden. Es erinnert nicht von ungefähr an die Gladiatorenkämpfe des alten Roms, als Tausende sich an den Gemetzeln zwischen den Kämpfern ergötzten. So ist es auch heute noch, dass Aficionados der Mannschaften mit Spott- und Anfeuerungsgesängen, Trommeln und Feuerwerkskörpern ihre Mannschaft nach vorne zum „Sieg“ treiben, wie die Deutschen gerne skandieren. Auf der Ehrentribüne sitzen die Männer und Frauen von Welt, die das Spektakel im Gegensatz zu den fanatischen Fans eher stoisch genießen und ihrer Freude über ein Tor staatsmännisch mit einem süffisanten Lächeln Ausdruck verleihen. Zwar obliegt ihnen nicht mehr die Entscheidung über Tod oder Leben, aber dennoch spricht man ihnen eine Richtlinienkompetenz zu, was die Bundeskanzlerin Merkel eindruckvoll zu kaschieren versucht.
Die Entscheidung über Leben und Tod einer Mannschaft treffen mittlerweile die Medien. Zwar kommt es beim Gerangel auf dem Platz zu physischen Verletzungen, die aber in der Regel nicht lebensgefährlich sind und sich auf Bänder, Muskeln und, wenn es schlimm kommt, auf die Knochen beschränken. Doch ist der psychische Druck auf eine Mannschaft extrem gestiegen, da schließlich die nationale Ehre eines Landes vom Abschneiden auf dem Platz abhängt. Dieser eigentlich anachronische Nationalismus in einem vereinigten Europa wird zu jedem Turnier hervorgeholt, wobei es scheint, dass die Deutschen seit der WM 2006 offensichtlich gehörigen Nachholbedarf haben, was an regelrechten Fahnenmeeren, Wimpeln, kleinen Fähnchen an den Autos abzulesen ist. So werden historische Zusammenstöße zwischen den Kontrahenten wieder aufgewärmt, siehe die Schlacht bei Tannenberg/Grunwald von 1410, von den polnischen Medien oder der 2. Weltkrieg von den Engländern, und mit martialischen Darstellungen von abgeschlagenen Köpfen des Trainers und des Kapitäns veranschaulicht. Die Nationalteams mutieren geradezu zu Stellvertretern nationaler Reputation in einem darwinistischen Messen, wer die Größsten/Besten/Leistungsfähigsten in Europa sind.
Vielleicht mag es den einen oder anderen befremden, aber ich denke, es vielleicht die beste Form „Krieg“ zu führen, selbst mit all dem nationalistischen Getöse, das einem vernünftigen Menschen heutzutage nur ein Kopfschütteln entlocken kann. Ein bisschen Reibung in dieser humanen Art schadet sicherlich nicht und besinnt den einen oder anderen im „Europa der Regionen“ auf seine Identität.(oder man denkt sich nichts, und genießt beim Bier das Spiel!)
Die Entscheidung über Leben und Tod einer Mannschaft treffen mittlerweile die Medien. Zwar kommt es beim Gerangel auf dem Platz zu physischen Verletzungen, die aber in der Regel nicht lebensgefährlich sind und sich auf Bänder, Muskeln und, wenn es schlimm kommt, auf die Knochen beschränken. Doch ist der psychische Druck auf eine Mannschaft extrem gestiegen, da schließlich die nationale Ehre eines Landes vom Abschneiden auf dem Platz abhängt. Dieser eigentlich anachronische Nationalismus in einem vereinigten Europa wird zu jedem Turnier hervorgeholt, wobei es scheint, dass die Deutschen seit der WM 2006 offensichtlich gehörigen Nachholbedarf haben, was an regelrechten Fahnenmeeren, Wimpeln, kleinen Fähnchen an den Autos abzulesen ist. So werden historische Zusammenstöße zwischen den Kontrahenten wieder aufgewärmt, siehe die Schlacht bei Tannenberg/Grunwald von 1410, von den polnischen Medien oder der 2. Weltkrieg von den Engländern, und mit martialischen Darstellungen von abgeschlagenen Köpfen des Trainers und des Kapitäns veranschaulicht. Die Nationalteams mutieren geradezu zu Stellvertretern nationaler Reputation in einem darwinistischen Messen, wer die Größsten/Besten/Leistungsfähigsten in Europa sind.
Vielleicht mag es den einen oder anderen befremden, aber ich denke, es vielleicht die beste Form „Krieg“ zu führen, selbst mit all dem nationalistischen Getöse, das einem vernünftigen Menschen heutzutage nur ein Kopfschütteln entlocken kann. Ein bisschen Reibung in dieser humanen Art schadet sicherlich nicht und besinnt den einen oder anderen im „Europa der Regionen“ auf seine Identität.(oder man denkt sich nichts, und genießt beim Bier das Spiel!)
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