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Freitag, 6. Juni 2008
Wort der Woche
saks, 00:22h
Nun ein neues schönes Wort: der Rhapsode
Eigentlich ist es ein Sänger im antiken Griechenland, der bei festlichen Anlässen sein Können zum Besten gab mit der Unterstützung eines Saiteninstruments.
Soweit so gut, mir gefällt der Ausdruck deswegen, weil er unglaublich gut klingt, wenn man ihn ironisch verwendet. Mark Medlock als Rhapsoden zu bezeichnen, zaubert mir ein Lächeln auf die Lippen.
Eigentlich ist es ein Sänger im antiken Griechenland, der bei festlichen Anlässen sein Können zum Besten gab mit der Unterstützung eines Saiteninstruments.
Soweit so gut, mir gefällt der Ausdruck deswegen, weil er unglaublich gut klingt, wenn man ihn ironisch verwendet. Mark Medlock als Rhapsoden zu bezeichnen, zaubert mir ein Lächeln auf die Lippen.
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Montag, 2. Juni 2008
Es lebe der Sport!
saks, 23:06h
Malte beginnt den Tag mit Bewegung und Erbaulichem. Kaum sind die Augen aufgeschlagen von der nächtlichen Erholungsphase, sucht die Hand geschwind die Fernsehbedienung und bewegt zum Einschalten die Muskeln seines Zeigefingers. Mit dem aufflammenden Fernsehbild erscheint Tony, ein muskelbepackter Afroamerikaner mit Schnauzer, kurzen Hosen und Muskelshirt, mit einer kleinen Entourage kleiner Sportapostel, die ihren seligen und inbrünstigen Vorturner eifrig imitieren. Tony geht in einem amerikanischen Spartenkanal auf Sendung, die den Zuschauer mit einigen Aerobicübungen fit für den Tag machen soll. Tony kommt in Maltes Haus dank einer ausgeklügelten Satellitenanlage mit denen er selbst die amerikanischen Nischenprogramme empfangen kann. Der Reiz von der Morgenübungen aus Amerika liegt für Malte darin, dass Tony zum anfeuern und antreiben seiner Apostel statt profanem eins zwei drei Rufen, gospelartig den Herren mit Gesängen und Psalmen preist. „Herr, du bist der Größte, bringe Frieden und Liebe!“, strahlt Tony in die Kamera, um bei den Situps die Spannung halten und langsam zu seiner Ausgangsposition zurückzukehren.
Malte findet das zum Aufwachen „super“ und sein rechter Fuß wippt zu den treibenden und anbetenden Klängen mit. Seelenheil und Körperstärkung in einem. Wo gibt’s das denn noch, außer bei Telefon/Internetverträgen, Bierkisten, denen der Hersteller ein Weizenglas als Werbeartikel beigefügt hat oder Frauen, die ihre Cellulitis in die Beziehung mitbringen, findet zumindest Malte. Denn Zeit ist Geld und Zeit hat Malte eigentlich überhaupt nicht. Zwar studiert er die Jurisprudenz zum Schein, seine Scheine macht er in der Regel mit einigen Semestern Verspätung, seine eigentliche Berufung ist aber der Sport. Allerdings so muss man festhalten, ist Malte kein aktiver Sportler, sondern ein besonders aktiver Passivsportler, der jeglichen Hochleistungssportler in Punkto Ausdauer, bezogen auf seine Sehmuskeln, in den Schatten stellt.
Sein Programm beginnt mit einer kurzen Recherche im Internet, welche sportlichen Ereignissen im Fernsehen übertragen werden und welche es lohnen würde anzuschauen, wobei für Malte alles interessant ist, bei dem sich Körper strecken, schwitzen, dehnen und bewegen. Was er nicht mag, ist Schach, was Gott sei Dank auch nicht so oft übertragen wird, denn die vermeintliche Spannung am Brett, mag der Kommentator auch noch so gut inszenieren, will nicht aufkommen. Für Malte bleibt Schach einfach kein Sport. Entsprechend umschifft er bei seiner Programmroute für den Tag auch die Schach und Pokerübertragungen. Poker ist die neueste Seuche auf den Sportkanälen, die ihm lediglich ein leidiges Seufzen entlockt. Stattdessen läutet er mit einer Wiederholung eines Klassikerspiels von der Fußballweltmeisterschaft 1978 zwischen Argentinien und Holland sein Sportprogramm ein, das sich im Folgenden über Bogenschießen, die French Open laufen ja gerade, was er beinah übersehen hätte, und der Mittag ist immerhin gerettet, über Curling und Snooker erstreckt. Leider sind gerade die wichtigen Fußballligen ausgelaufen, wo denen er im Besonderen die Englische, Deutsche und Spanische verfolgt. Deswegen muss er abends auf die amerikanische Baseballleague ausweichen. Aber zum Glück für ihn beginnt ja bald die EM, so dass zumindest an die Universität erstmal kein Gedanke verschwendet werden kann. Ein solches Großereignis bedeutet eine akribische Vorbereitung, um das Spiel einschätzen und bewerten zu können. So werden Mannschaftsaufstellungen untersucht, Taktiken verglichen und Namen eingeprägt. Schließlich sind Sportmoderatoren trotz angeblicher fachlicher Kompetenz auch nicht mehr das, was sie mal waren.
So kommt Malte durch den Tag und hinein bis spät in die Nacht. Verwunderlich wäre es nicht, ob ihn nicht eine Sharapova in seine Träume verfolgt, die auf dem Eis rutschend, drei Billardbälle einlocht. Wem das alles gerade ein wenig zu überdreht vorkommt: Malte lebt und entspringt ausnahmsweise keinem Hirngespinst meinerseits; kein Witz!
Malte findet das zum Aufwachen „super“ und sein rechter Fuß wippt zu den treibenden und anbetenden Klängen mit. Seelenheil und Körperstärkung in einem. Wo gibt’s das denn noch, außer bei Telefon/Internetverträgen, Bierkisten, denen der Hersteller ein Weizenglas als Werbeartikel beigefügt hat oder Frauen, die ihre Cellulitis in die Beziehung mitbringen, findet zumindest Malte. Denn Zeit ist Geld und Zeit hat Malte eigentlich überhaupt nicht. Zwar studiert er die Jurisprudenz zum Schein, seine Scheine macht er in der Regel mit einigen Semestern Verspätung, seine eigentliche Berufung ist aber der Sport. Allerdings so muss man festhalten, ist Malte kein aktiver Sportler, sondern ein besonders aktiver Passivsportler, der jeglichen Hochleistungssportler in Punkto Ausdauer, bezogen auf seine Sehmuskeln, in den Schatten stellt.
Sein Programm beginnt mit einer kurzen Recherche im Internet, welche sportlichen Ereignissen im Fernsehen übertragen werden und welche es lohnen würde anzuschauen, wobei für Malte alles interessant ist, bei dem sich Körper strecken, schwitzen, dehnen und bewegen. Was er nicht mag, ist Schach, was Gott sei Dank auch nicht so oft übertragen wird, denn die vermeintliche Spannung am Brett, mag der Kommentator auch noch so gut inszenieren, will nicht aufkommen. Für Malte bleibt Schach einfach kein Sport. Entsprechend umschifft er bei seiner Programmroute für den Tag auch die Schach und Pokerübertragungen. Poker ist die neueste Seuche auf den Sportkanälen, die ihm lediglich ein leidiges Seufzen entlockt. Stattdessen läutet er mit einer Wiederholung eines Klassikerspiels von der Fußballweltmeisterschaft 1978 zwischen Argentinien und Holland sein Sportprogramm ein, das sich im Folgenden über Bogenschießen, die French Open laufen ja gerade, was er beinah übersehen hätte, und der Mittag ist immerhin gerettet, über Curling und Snooker erstreckt. Leider sind gerade die wichtigen Fußballligen ausgelaufen, wo denen er im Besonderen die Englische, Deutsche und Spanische verfolgt. Deswegen muss er abends auf die amerikanische Baseballleague ausweichen. Aber zum Glück für ihn beginnt ja bald die EM, so dass zumindest an die Universität erstmal kein Gedanke verschwendet werden kann. Ein solches Großereignis bedeutet eine akribische Vorbereitung, um das Spiel einschätzen und bewerten zu können. So werden Mannschaftsaufstellungen untersucht, Taktiken verglichen und Namen eingeprägt. Schließlich sind Sportmoderatoren trotz angeblicher fachlicher Kompetenz auch nicht mehr das, was sie mal waren.
So kommt Malte durch den Tag und hinein bis spät in die Nacht. Verwunderlich wäre es nicht, ob ihn nicht eine Sharapova in seine Träume verfolgt, die auf dem Eis rutschend, drei Billardbälle einlocht. Wem das alles gerade ein wenig zu überdreht vorkommt: Malte lebt und entspringt ausnahmsweise keinem Hirngespinst meinerseits; kein Witz!
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Donnerstag, 29. Mai 2008
Wort der Woche
saks, 17:52h
Diese Woche: Schabernack
Einen nostalgischen Hauch meiner Kindheit umweht dieses Wort. Ich muss dabei immer an das Eingangslied von Pumuckel denken, der doch mit Meister Eder am liebsten Schabernack treibt, und zwar nicht zu knapp!;)
Einen nostalgischen Hauch meiner Kindheit umweht dieses Wort. Ich muss dabei immer an das Eingangslied von Pumuckel denken, der doch mit Meister Eder am liebsten Schabernack treibt, und zwar nicht zu knapp!;)
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Freitag, 23. Mai 2008
Wort der Woche
saks, 01:38h
Anbei richte ich die Rubrick: "Wort der Woche" ein. Das Wort der Woche soll schöne Wörter prämieren, die oftmals zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind oder die schlicht und ergreifend schön sind. In gewisser Weise ist diese Rubrick eine Liebeserklärung an die deutsche Sprache, die mich immer wieder in Erstaunen versetzt. Hier gilt das Ikea-Motto: Entdecke die Möglichkeiten! Das Deutsche hat sehr viele Freiheiten in der Gestaltung und besitzt viele schöne Worte, deren Eleganz seines Gleichen sucht! Dann wollen wir mal anfangen..
Diese Woche: Pustekuchen
P.S: Vorschläge sind gern gesehen!;)
Diese Woche: Pustekuchen
P.S: Vorschläge sind gern gesehen!;)
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Das war ihr Leben!
saks, 01:23h
„Das war ihr Leben!“
Eine Show für die ganze Familie. Titel: Das war ihr Leben! Die Show dreht sich um einen Kandidaten, den die Redaktion vorher ausgewählt hat. Der Kandidat stimmt damit überein, dass er am Ende der Sendung den Tod durch eine Todesart seiner Wahl findet: Strang, elektrischer Stuhl, Erschießungskommando…die Möglichkeiten sind unbegrenzt.
Am Beginn von: „Das war ihr Leben!“ stellt der Showmaster, der mit einem Dutzend Showgirls die Bühne betritt, den Kandidaten dem Publikum vor. Mit kleinen Einspielern aus dem Fundus selbstgedrehter Home-videos des Kandidaten soll dessen Leben rekapituliert werden. Dazwischen stellt der Showmaster immer wieder Fragen zu seinem Lebenslauf. Danach darf sich der Kandidat bei den Menschen verabschieden, die er liebgewonnen hat bzw. sich bei denjenigen auskotzen, weswegen er sein irdisches Dasein verlassen will. Nachdem er seinen Frust losgeworden ist, darf er sich aus den Showgirls eine aussuchen und mit ihr seinen letzten Henkerssexualakt vollziehen(kommt natürlich auf die sexuelle Ausrichtung des Kanidaten an, also bei Frauen und Homosexuellen sind die Showgirls natürlich Showmen). Seine letzte sexuelle Handlung wird hinter einem beleuchteten Vorhang vollzogen, den Minderjährigen wegen, aber dennoch sollten die Schatten deutlich sichtbar sein. Nach vollzogenem Akt, der kaum die 5 Minutengrenze überschreiten dürfte, wird ihm die Henkersmahlzeit serviert. Während dem Essen kann der Kandidat die Beichte bei einem Geistlichen ablegen, was nicht öffentlich geschehen muss, aber natürlich gern gesehen werden würde. Um die Zeit während der Beichte zu überbrücken, bereitet der Showmaster das Publikum auf den kommenden Höhepunkt der Show vor. Die Tötung des Kandidaten. Der Showmaster erklärt den Aufbau der Maschinerie, bzw. die Vor- und Nachteile der Tötungsart und warum sich der Kandidat dafür entschieden hat. Danach geht es flugs zum eigentlichen Akt. Nach einigen Abschiedsworten, wird nun die Tötung vollzogen. Die letzten Worte, die der Kandidat hören soll: das Motto der Sendung: Das war ihr Leben!
Probleme mit dem Jugendschutz dürften nicht entstehen, da in den Nachrichten oftmals schlimmere Bilder mit Folter und dergleichen gezeigt werden. Nach dem Ableben des Kandidaten soll es 10 Sekunden lang eine Trauerminute geben, aber nicht länger, da sonst die Zuschauer gelangweilt umschalten würden. Zum Schluss der Sendung stellt ein Wahrsager, der den Kandidaten vor der Sendung ausführlich interviewt hat, eine virtuelle Version vor, wie das Leben des Kandidaten verlaufen wäre, falls er nicht den Tod gewählt hätte. Die Show endet mit dem Satz: „Das wäre ihr Leben gewesen! Bis zum nächsten Mal!“
Eine Show für die ganze Familie. Titel: Das war ihr Leben! Die Show dreht sich um einen Kandidaten, den die Redaktion vorher ausgewählt hat. Der Kandidat stimmt damit überein, dass er am Ende der Sendung den Tod durch eine Todesart seiner Wahl findet: Strang, elektrischer Stuhl, Erschießungskommando…die Möglichkeiten sind unbegrenzt.
Am Beginn von: „Das war ihr Leben!“ stellt der Showmaster, der mit einem Dutzend Showgirls die Bühne betritt, den Kandidaten dem Publikum vor. Mit kleinen Einspielern aus dem Fundus selbstgedrehter Home-videos des Kandidaten soll dessen Leben rekapituliert werden. Dazwischen stellt der Showmaster immer wieder Fragen zu seinem Lebenslauf. Danach darf sich der Kandidat bei den Menschen verabschieden, die er liebgewonnen hat bzw. sich bei denjenigen auskotzen, weswegen er sein irdisches Dasein verlassen will. Nachdem er seinen Frust losgeworden ist, darf er sich aus den Showgirls eine aussuchen und mit ihr seinen letzten Henkerssexualakt vollziehen(kommt natürlich auf die sexuelle Ausrichtung des Kanidaten an, also bei Frauen und Homosexuellen sind die Showgirls natürlich Showmen). Seine letzte sexuelle Handlung wird hinter einem beleuchteten Vorhang vollzogen, den Minderjährigen wegen, aber dennoch sollten die Schatten deutlich sichtbar sein. Nach vollzogenem Akt, der kaum die 5 Minutengrenze überschreiten dürfte, wird ihm die Henkersmahlzeit serviert. Während dem Essen kann der Kandidat die Beichte bei einem Geistlichen ablegen, was nicht öffentlich geschehen muss, aber natürlich gern gesehen werden würde. Um die Zeit während der Beichte zu überbrücken, bereitet der Showmaster das Publikum auf den kommenden Höhepunkt der Show vor. Die Tötung des Kandidaten. Der Showmaster erklärt den Aufbau der Maschinerie, bzw. die Vor- und Nachteile der Tötungsart und warum sich der Kandidat dafür entschieden hat. Danach geht es flugs zum eigentlichen Akt. Nach einigen Abschiedsworten, wird nun die Tötung vollzogen. Die letzten Worte, die der Kandidat hören soll: das Motto der Sendung: Das war ihr Leben!
Probleme mit dem Jugendschutz dürften nicht entstehen, da in den Nachrichten oftmals schlimmere Bilder mit Folter und dergleichen gezeigt werden. Nach dem Ableben des Kandidaten soll es 10 Sekunden lang eine Trauerminute geben, aber nicht länger, da sonst die Zuschauer gelangweilt umschalten würden. Zum Schluss der Sendung stellt ein Wahrsager, der den Kandidaten vor der Sendung ausführlich interviewt hat, eine virtuelle Version vor, wie das Leben des Kandidaten verlaufen wäre, falls er nicht den Tod gewählt hätte. Die Show endet mit dem Satz: „Das wäre ihr Leben gewesen! Bis zum nächsten Mal!“
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Freitag, 9. Mai 2008
Wohnung suchen!
saks, 22:50h
Ein neues Zuhause, ein altes verlassen. Auf zu neuen Ufern. An ihnen wartet das älterliche Ehepaar Lauber, denen man ansieht, dass das erste Laub längst gefallen ist. Er ist bewaffnet mit Kugelbauch und traurig dreinblickenden blauen Augen und Frau Lauber schmückt sich mit henna – gefärbten Haaren und umso unauffälligeren Gesichtszügen, die einen durchdringend mustern. Denn schließlich dringen meine Freundin und ich in ihre Privatsphäre ein, weil unsere möglichen lauberischen Vermieter unter uns wohnen würden. Sie zeigen uns die Zimmer, feixen, schauen sich hin und wieder an, erklären, was alles repariert wurde, die Rollläden und der Boden wurde ganz neu gemacht und machen auf die Vorzüge der Wohnung aufmerksam. Einkaufsmöglichkeiten seien ganz in der Nähe, und öffentliche Nahverkehrmittel ebenfalls. Aber besonders weisen sie uns auf die ruhige Lage hin, abseits der großen Strassen, denn das ist hier eine Sackgasse, betont Herr Lauber mit mildem Lächeln, und nicht zu vergessen sind die weitläufigen städtischen Grünanlagen, die sich am Ende der Strasse sich mietfrei ausbreiten. Während wir die Wohnung begehen und den Ausführungen lauschen, scheint uns Frau Lauber mit ihren Augen zu durchleuchten. Wer wir wohl seien, ob wir wohl in der Lage seien, die Wohnung bezahlen zu können, ob wir keine Jurastudenten seien, die mit dem Mietrecht verheiratet sind, ob wir keine Drummer in Death Metal Bands sind, deren Proben mangels eines Probenraums zu Laubers Tagesschau und anschließender Berieselung durch Florian Silbereisen, für den Frau Lauber eine heimliche Leidenschaft hegt, stattfinden. Kurz, ob wir uns als liquide, ruhige und unproblematische Mieter herausstellen. All diese Fragen dachte Frau Lauber nicht nur, sondern stellt sie auch. Meine Freundin und ich können ihre Bedenken beruhigen, da wir Mittelstandskinder von bereits in die wohlverdiente Rente entlassenen Beamten sind. Ein fast inneres Aufatmen ist auf ihrem Gesicht zu sehen, worauf sie von ihren Erfahrungen von Wohnnomaden berichtet, die in zahllosen Fernsehberichten und natürlich in den Rundbriefen des Mieterbundes, soliden moralischen Menschen eine Zornesfalte aufs Gesicht treiben muss. Früher ging die Familie Lauber mit dem Vermieten ihrer Wohnungen eher sorglos um, allerdings seit diese Familie…, Frau Lauber hatte vor lauter Ärger und Zorn schon den Namen vergessen, schauen sie sich ihren künftigen Mieter viel genauer an, bzw. bestehen auf Bürgschaften oder Einkommensnachweisen. Sie sind offensichtlich aus guten Familien, nickte Frau Lauber uns aufmunternd zu. Herr Lauber fügte stolz zu, das sie beide, er blickte mit einem milden Lächeln seine Frau an, seit 37 Jahren verheiratet sind, als müsse man heutzutage besonderen Respekt angesichts der vielen Jahren haben. Auf meine Frage, was denn in diesem Haus unsere Mitbewohner wären, führte mich Herr Lauber zum Klingelbrett am Eingang, und zeigt auf ausschließlich deutsche Namen. Er nickte vielsagend, als wolle er mir bedeuten, schauen sie nur her, so ordentlich halten wir es hier. Ich nickte ebenso nichtssagend, zwang zu einem schiefen Lächeln und rollte insgeheim die Augen.
Diese Wohnung nahmen wir nicht, was weniger mit der Wohnung als mit den lieben Vermietern zu tun hatte.
Was einem so alles bei der Wohnungssuche begegnet:
1-efd6392033006037 (jpg, 17 KB)
Diese Wohnung nahmen wir nicht, was weniger mit der Wohnung als mit den lieben Vermietern zu tun hatte.
Was einem so alles bei der Wohnungssuche begegnet:
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Mittwoch, 7. Mai 2008
Die Zukunft des Kinos
saks, 00:02h
Die Zukunft des Kinos! Welch bedeutungsschwangere Formulierung! Stellt sich überhaupt diese Frage? Angesichts drastischer Umsatzeinbußen, die auf P2P-Dienste zurückführen sind und offensichtlich nur unzureichend durch DVD-verkäufe aufgefangen werden, muss man die Frage mit einem schlichten Ja beantworten. Mittlerweile erwirtschaften andere Branchen im Unterhaltungssegment einen signifikant höheren Umsatz als die Kino- oder Musikbranche überholt, als da an Platz eins Computerspiele zu nennen sind. Tendenz steigend.
Immer weniger Menschen lösen eine Kinokarte, was auf eine andere Freizeitnutzung zurückführen ist. Besonders Jugendliche verwenden immer mehr Zeit darauf, sich nicht mehr passiv vor eine flimmerende Leinwand zu setzen, sondern sich interaktiv am Geschehen zu beteiligen. Diese Entwicklung, die durch Online Spielen heutzutage greifbar ist, begann in den 90ern mit dem Titel „Ultima Online“ und wurde in den letzten Jahren, dank technischer Aufrüstung durch Breitbandinternet, durch Titel wie „World of Warcraft“ oder „Everquest“ zu einem Massenphänomen. Durch die fortschreitende Technik werden immer ausgefeiltere, größere und fantasievollere Welten möglich. Noch vor einigen Jahren wurden Computerspiele belächelt, doch gelten sie mittlerweile sogar unter den Feuilletons als Kunstwerke. Der große Vorteil an Onlinespielen ist die Kommunikationsfähigkeit zu anderen Teilnehmern, so dass man im Lauf der Zeit sich ein soziales Netzwerk aufbauen kann, und das Erleben einer gestellten Aufgabe als Gruppe, was Zusammengehörigkeitsgefühl wie bei einer Fußballmannschaft schafft. Dies ist eine Entwicklung gegen die das Medium Film bis jetzt keine Alternative bieten, denn sich an einer Geschichte aktiv beteiligt zu sein, ist für viele Konsumenten um ein vielfaches spannender.
Eine weitere Problematik ergibt sich dadurch, dass vor allem die Hollywoodstudios auf Blockbuster und den daran folgenden angehängten Sequels setzen, die sicheren Einnahmen vor Augen. Folglich spielen die erzählten Geschichten, die das Publikum vorgesetzt bekommt, in einem eng begrenzten Rahmen. Das Wagnis einen Film auf Leinwand zu bringen, der nicht unbedingt 100% massenkompatibel ist, sind immer weniger Studios bereit einzugehen. Jedoch schneiden sich die Studios damit ins eigene Fleisch, wenn sie den Kinogängern immer dieselbe Kost vorsetzen. Irgendwann schmeckt es einfach nicht mehr.
Welche Möglichkeiten könnte das Kino anbieten, den Zuschauer wieder in die Filmsäle zu locken? Immer mehr CGI-Effekte in die Filme zu stopfen, wie es zur Zeit bei der Welle von Comicverfilmungen(Hulk,Spiderman, Iron Man usw.) praktiziert wird, kann auf Dauer nicht funktionieren. Auch die Spezialisierung von bestimmten Kinos zu Luxusfilmtempeln, die aus einem Filmabend ein Event gestalten, mit teurem Abendessen, lauschigen Filmkabinen für ungestörtes Zusammensein und riesigen bequemen Sesseln, ändert an dem Grundproblem des Films nichts.
Die Lösung liegt in einer technischen Revolution, wobei es verschiedene Optionen gäbe. Aktuell wird gerade daran gearbeitet, dass die erzählte Geschichte mit den menschlichen Sinnen erfahrbarer gemacht werden soll. So soll der Sitz verstellbar sein und sich den gezeigten Bildern anpassen, was bei einem Actionfilm einer kleinen Achterbahnfahrt gleichkäme. Auch Duftproben sollen in den Zuschauerraum geblasen werden, zum Beispiel bei einer Autoverfolgungsjagd kann man den Gummi der Reifen riechen. Dieses Verfahren wäre sicher sehr aufwendig, dafür würde die erzählte Geschichte einen viel tieferen Eindruck hinterlassen und die Zuschauer entsprechend tiefer ins Portemonnaie greifen. Doch scheinen bisher technische Probleme(das Abziehen des Duftes, um wieder Platz zu machen, für einen neuen olfaktorischen Eindruck der nächsten Szene, scheint noch nicht hinreichend gelöst zu sein) den Einsatz bisher zu verhindern. Eine andere Möglichkeit wäre an bestimmten neuralgischen Punkten des sich entwickelten Plots das Publikum darüber abstimmen zulassen, wie die Protagonisten auf der Leinwand sich in dieser Situation verhalten sollen. Der Zuschauer würde Einfluss auf das Geschehen nehmen und ihm ein wenig Interaktivität zugestehen, was sogar weitere Kinobesuche reizvoll machen würde, um sämtliche Varianten der Geschichte zu Gesicht zu bekommen. Der Nachteil wäre für die Filmproduzenten viele Kilometer mehr belichtetes Filmmaterial, das belichtet werden muss. Schließlich eröffnet jede Abzweigung neue Möglichkeiten, die sich wie in einem Schneeballsystem ausbreiten. Die Investitionen in ein solches Projekt wären erheblich größer, doch wer sich die Gunst des Publikums erhalten will, muss letztlich Risiken auf sich nehmen. Denn wenn die Filmindustrie nicht bereit ist, sich zu wandeln, wird sie auf Dauer ein Nischendasein führen. Auf die kommenden Entwicklungen darf man gespannt sein. Film ab!
Immer weniger Menschen lösen eine Kinokarte, was auf eine andere Freizeitnutzung zurückführen ist. Besonders Jugendliche verwenden immer mehr Zeit darauf, sich nicht mehr passiv vor eine flimmerende Leinwand zu setzen, sondern sich interaktiv am Geschehen zu beteiligen. Diese Entwicklung, die durch Online Spielen heutzutage greifbar ist, begann in den 90ern mit dem Titel „Ultima Online“ und wurde in den letzten Jahren, dank technischer Aufrüstung durch Breitbandinternet, durch Titel wie „World of Warcraft“ oder „Everquest“ zu einem Massenphänomen. Durch die fortschreitende Technik werden immer ausgefeiltere, größere und fantasievollere Welten möglich. Noch vor einigen Jahren wurden Computerspiele belächelt, doch gelten sie mittlerweile sogar unter den Feuilletons als Kunstwerke. Der große Vorteil an Onlinespielen ist die Kommunikationsfähigkeit zu anderen Teilnehmern, so dass man im Lauf der Zeit sich ein soziales Netzwerk aufbauen kann, und das Erleben einer gestellten Aufgabe als Gruppe, was Zusammengehörigkeitsgefühl wie bei einer Fußballmannschaft schafft. Dies ist eine Entwicklung gegen die das Medium Film bis jetzt keine Alternative bieten, denn sich an einer Geschichte aktiv beteiligt zu sein, ist für viele Konsumenten um ein vielfaches spannender.
Eine weitere Problematik ergibt sich dadurch, dass vor allem die Hollywoodstudios auf Blockbuster und den daran folgenden angehängten Sequels setzen, die sicheren Einnahmen vor Augen. Folglich spielen die erzählten Geschichten, die das Publikum vorgesetzt bekommt, in einem eng begrenzten Rahmen. Das Wagnis einen Film auf Leinwand zu bringen, der nicht unbedingt 100% massenkompatibel ist, sind immer weniger Studios bereit einzugehen. Jedoch schneiden sich die Studios damit ins eigene Fleisch, wenn sie den Kinogängern immer dieselbe Kost vorsetzen. Irgendwann schmeckt es einfach nicht mehr.
Welche Möglichkeiten könnte das Kino anbieten, den Zuschauer wieder in die Filmsäle zu locken? Immer mehr CGI-Effekte in die Filme zu stopfen, wie es zur Zeit bei der Welle von Comicverfilmungen(Hulk,Spiderman, Iron Man usw.) praktiziert wird, kann auf Dauer nicht funktionieren. Auch die Spezialisierung von bestimmten Kinos zu Luxusfilmtempeln, die aus einem Filmabend ein Event gestalten, mit teurem Abendessen, lauschigen Filmkabinen für ungestörtes Zusammensein und riesigen bequemen Sesseln, ändert an dem Grundproblem des Films nichts.
Die Lösung liegt in einer technischen Revolution, wobei es verschiedene Optionen gäbe. Aktuell wird gerade daran gearbeitet, dass die erzählte Geschichte mit den menschlichen Sinnen erfahrbarer gemacht werden soll. So soll der Sitz verstellbar sein und sich den gezeigten Bildern anpassen, was bei einem Actionfilm einer kleinen Achterbahnfahrt gleichkäme. Auch Duftproben sollen in den Zuschauerraum geblasen werden, zum Beispiel bei einer Autoverfolgungsjagd kann man den Gummi der Reifen riechen. Dieses Verfahren wäre sicher sehr aufwendig, dafür würde die erzählte Geschichte einen viel tieferen Eindruck hinterlassen und die Zuschauer entsprechend tiefer ins Portemonnaie greifen. Doch scheinen bisher technische Probleme(das Abziehen des Duftes, um wieder Platz zu machen, für einen neuen olfaktorischen Eindruck der nächsten Szene, scheint noch nicht hinreichend gelöst zu sein) den Einsatz bisher zu verhindern. Eine andere Möglichkeit wäre an bestimmten neuralgischen Punkten des sich entwickelten Plots das Publikum darüber abstimmen zulassen, wie die Protagonisten auf der Leinwand sich in dieser Situation verhalten sollen. Der Zuschauer würde Einfluss auf das Geschehen nehmen und ihm ein wenig Interaktivität zugestehen, was sogar weitere Kinobesuche reizvoll machen würde, um sämtliche Varianten der Geschichte zu Gesicht zu bekommen. Der Nachteil wäre für die Filmproduzenten viele Kilometer mehr belichtetes Filmmaterial, das belichtet werden muss. Schließlich eröffnet jede Abzweigung neue Möglichkeiten, die sich wie in einem Schneeballsystem ausbreiten. Die Investitionen in ein solches Projekt wären erheblich größer, doch wer sich die Gunst des Publikums erhalten will, muss letztlich Risiken auf sich nehmen. Denn wenn die Filmindustrie nicht bereit ist, sich zu wandeln, wird sie auf Dauer ein Nischendasein führen. Auf die kommenden Entwicklungen darf man gespannt sein. Film ab!
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