Mittwoch, 6. August 2008
Palindrome
Exkurs: das Wort der Woche beschäftigt sich heute mit dem Phänomen von Palindromen. Das ist eine Zeichenkette, die vorwärts und rückwärts gelesen sich nicht ändert. Beispiele sind dafür:

„Anna “Otto“ Rotor“
Bei Liese sei lieb!
Nie tunkt Knut ein.
Eine treue Familie bei Lima feuerte nie!
Geist ziert Leben, Mut hegt Siege, Beileid trägt belegbare Reue, Neid dient nie, nun eint Neid die Neuerer, abgelebt gärt die Liebe, Geist geht, umnebelt reizt Sieg.

Zwar ist der Sinn oftmals fragwürdig, jedoch diese äußere Harmonie in Sprache empfinde ich als etwas schönes und zugleich ein wenig geheimnisvolles. Eine Perfektion, die nicht offensichtlich ist, denn in der Regel liest man ja Texte nicht rückwärts. In den Kleinigkeiten steckt der Teufel, aber die sind natürlich wie immer das Salz in der Suppe.
Palindrome sind nicht nur auf die Sprache beschränkt, sondern kommen natürlich auch in der Mathematik vor z.B. 8448 oder Musikstücke, die von vorne wie von hinten gespielt, gleich klingen.

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Freitag, 25. Juli 2008
Wort der Woche
Diese Woche: Wiegenfest

Das Wiegenfest ist veraltet. Unzweifelhaft hat sich der Geburtstag im deutschen Sprachdarwinismus durchgesetzt. Aber warum? Der Geburtstag deutet auf den Geburtsakt als solchen hin, zum ersten Mal das Licht der Welt erblicken(Im Spanischen ist die wörtliche Übersetzung für die Geburt, jemanden das Licht schenken, was ich sehr schön finde). Das Wiegenfest bezeichnet vielmehr die Aufnahme in die Familie und das Haus, denn schließlich steht die Wiege zuhause. Wiege klingt nach Wärme und Geborgenheit, während man bei Geburt an Schweiss, Tränen, Blut und schließlich den ersten Schrei denkt. Was ist dann wohl schöner? Ich hab in Zukunft nur noch Wiegenfeste und keine Geburtstage mehr...

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Mittwoch, 23. Juli 2008
Wort der Woche
Diese Woche: Lichtspielhaus

Nun das Lichtspielhaus als schönere Alternative zum Kino deutet vielmehr das Zustandekommen der Bilder auf der Leinwand an. Das Licht des Projektores, das als diffuser Strahl in den dunkeln Kinoraum leuchtet, erschafft vor dem Zuschauer eine Illusion aus Licht und Schatten. Das wird mittlerweile vergessen, da es alltäglich ist und den Charme des Besonderen längst vergessen hat. Einzig die Aficionados des Kinos, die sich vor allem zu Filmfestspielen zusammenrotten, genießen die vor ihnen ausgebreitete Illusion, bzw. sind sich ihrer vielmehr bewusst. Ob sich das Cinemaxx überreden ließe, Lichtspielhaus als Untertitel zu führen?

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Freitag, 23. Mai 2008
Wort der Woche
Anbei richte ich die Rubrick: "Wort der Woche" ein. Das Wort der Woche soll schöne Wörter prämieren, die oftmals zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind oder die schlicht und ergreifend schön sind. In gewisser Weise ist diese Rubrick eine Liebeserklärung an die deutsche Sprache, die mich immer wieder in Erstaunen versetzt. Hier gilt das Ikea-Motto: Entdecke die Möglichkeiten! Das Deutsche hat sehr viele Freiheiten in der Gestaltung und besitzt viele schöne Worte, deren Eleganz seines Gleichen sucht! Dann wollen wir mal anfangen..


Diese Woche: Pustekuchen

P.S: Vorschläge sind gern gesehen!;)

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